VIVa.OWL beim Verbandstag 2023 in Ahaus

Das war im wahrsten Sinne ein heißer Wettkampf. Das diesjährige Verbandswettschreiben des Westdeutschen Stenografenverbandes fand vom 8. bis 10. September bei herrlichem Spätsommerwetter in der Irena-Sendler-Gesamtschule in Ahaus statt. Der Stenografenverein Ahaus hatte alle Verbandsmitglieder aus NRW dazu eingeladen, und so machten sich vom Verein VIVa.OWL 4 Schreiber auf den Weg ins Münsterland. Weitere Mannschaften reisten z. B. aus Dortmund, Leverkusen und Dülmen an.

Am Beginn standen am Samstagmorgen mehrere PC-Wettbewerbe, z. B. das 20‑minütige Schnellschreiben, das 10-minütige Perfektionsschreiben und der Wettbewerb Textbearbeitung (hier müssen in 10 Minuten möglichst viele vorgegebene Textkorrekturen ausgeführt werden). Im Anschluss daran entschlossen sich insgesamt 22 Teilnehmer aus ganz NRW dann trotz Nachmittagstemperaturen von über 30 °C noch zur Teilnahme am Kurzschriftwettbewerb mit Textansagen in vier verschiedenen Geschwindigkeitssteigerungen ab 60, 100, 160 und 250 Silben pro Minute.

Beste Schreiberin vom Verein VIVa.OWL war in drei Wettbewerben Birgit Scheel. Sie schrieb in Kurzschrift in der sogenannten Praktikerklasse 2 ab 160 S./Min. und erreichte in der 3. Minute 200 Silben. Thema des Textes war die Situation in der Ukraine. Im Schnellschreiben erzielte sie 408 Anschläge pro Minute und im Wettbewerb Textbearbeitung führte sie innerhalb der Arbeitszeit von 10 Minuten 84 Korrekturen aus.

Die weiteren Schreiber aus Bad Salzuflen erzielten folgende Ergebnisse:

Kurzschrift (Stenografie): Walburga Yügrük und Gertrud Blanke jeweils bis zu 145 Silben. Schnellschreiben: Walburga Yügrük 281 A./Min., Gertrud Blanke 274 A./Min. Perfektionsschreiben: Trotz eines sehr anspruchsvollen Textes mit Fachausdrücken aus der Zoologie erfüllten Walburga Yügrük und Hermann-Josef Beckers mit jeweils nur einem Fehler in 10 Minuten die besonders hohen Anforderungen (Abzug von 500 Punkten pro Fehler in der Wertung). Die Ausfallquote betrug hier 65 % aller Teilnehmer. Textbearbeitung: Walburga Yügrük 66 Bearbeitungen, Gertrud Blanke 61 Bearbeitungen. Drei Schreiberinnen des Vereins kamen außerdem noch in die Kombinationswertung. Voraussetzung ist dafür das Bestehen in mindestens drei Wettbewerben. Walburga Yügrük erzielte dabei insgesamt 167 Punkte, Birgit Scheel 162 Punkte und Gertrud Blanke 103 Punkte.

Der Stenografenverein Ahaus hatte für das Wochenende ein reichhaltiges Rahmenprogramm zusammengestellt. Teilnehmer, die bereits am Freitag angereist waren, konnten als Einstimmung auf das Wochenende einen gemütlichen Abend in einem Ahauser Restaurant verbringen. Am Samstagnachmittag hatten die Schreiber die Wahl zwischen einer Führung durch das Schulmuseum im Schloss Ahaus und einem Besuch der Ahauser Kirmes. Zur späteren Abendveranstaltung gehörte dann ein reichhaltiges Buffet, einige von Mitgliedern des Ahauser Vereins vorgetragene Sketche sowie eine Tombola mit Preisen vom Kartenspiel bis zum Feuerlöscher.

Höhepunkt des Wochenendes war natürlich die Siegerehrung am Sonntagvormittag in der Aula der Irena-Sendler-Gesamtschule, beispielsweise mit einem Video-Grußwort des in Ahaus geborenen Politikers Jens Spahn. Direkt vor Ort wurden die Schreiber dann außerdem u. a. von der Ahauser Bürgermeisterin Karola Voß, die selbst in ihrer Jugend die Stenografie erlernt hatte, der Schulleiterin der Gesamtschule Margret Entrup - sie bekundete, das Erlernen des 10-Finger-Tastschreibens als Jugendliche sei bis heute bei vielen Gelegenheiten sehr hilfreich - sowie vom langjährigen Vorsitzenden des Stenografenverein Ahaus, Hermann-Josef Blits, begrüßt. Eine jugendliche Teilnehmerin erläuterte dann noch kurz ihre Beweggründe, warum sie kürzlich das Tastschreiben erlernt hätte: Es sei sehr praktisch, schnell mit 10 Fingern Texte für die Schule erstellen zu können, und die Teilnahme an diesen Wettbewerben habe ihr auch viel Spaß gemacht. Anschließend gaben die Wettschreibleiter in den einzelnen Disziplinen u. a. folgende Höchstleistungen bekannt: Stenografie: 325 S./Min., 20-Minuten-Schnellscheiben: 487 A./Min. mit nur einem Fehler, Perfektion: fehlerfreie 465 A./Min., Textbearbeitung: 230 Korrekturen.

Ergebnisliste (PDF)